„Ich muss mal wieder zum Arzt. Gebärdensprachdolmetschung wäre toll, aber bei wem soll ich mich denn melden? Und wer bezahlt so etwas?
Diese und viele andere Fragen wurden beim heutigen Vortrag beantwortet. Wie kann ich eine Gebärdensprachdolmetscherin bestellen? Wer übernimmt die Kosten? Muss ich das selbst zahlen, oder ist so etwas gratis? Übernimmt die Behörde die Kosten? Woher weiß ich, dass bei einer Veranstaltung eine Gebärdensprachdolmetscherin gebucht ist?


Im Laufe des Abends wurden positive und negative Fallbeispiele gesammelt. Viele Lebensbereiche sind gut abgedeckt, Kosten werden grundsätzlich übernommen, aber es gibt einen großen Dolmetschermangel in Kärnten.
In einem Rollenspiel konnten die TeilnehmerInnen selbst erleben, wie anstrengend es ist zu dolmetschen. Es ist nicht so einfach alle Informationen richtig wieder zu geben. Manchmal kommt es auch zu Missverständnissen. Auch in der Kommunikation unter gehörlosen Menschen gibt es Missverständnisse. Aber wir gebärden ja alle. Wie ist das möglich? Jeder Mensch hat seine eigene Geschichte, seine eigenen Erfahrungen und so entsteht ein Bild der Welt. Das dieses Bild bei jedem unterschiedlich ist zeigt sich beim Dolmetschen und auch beim täglichen Leben in der Gemeinschaft. Das war ein überaus spannender Abend. Das müssen wir wiederholen, denn wir konnten nicht alle Fragen klären. Diskussionen im Kreis haben den großen Vorteil, dass jeder sich austauschen kann und gleichwertig teilhaben darf. Denn wir sind nicht in einem Lehrsaal. Wir lernen voneinander und lernen dabei jeden einzelnen wert zu schätzen.
